Fertõd
Eines
der schönsten und größten Schlösser Ungarns befindet sich 192 Kilometer von Budapest
entfernt. Die gemeisselten und geschnitzten Verzierungen des als "ungarisches
Versaille" bezeichneten Schlossensebles spiegeln den Reichtum der Fürsten und die
Liebe nach Pomp besonders von Miklós Fürst Esterházy wieder. Mitte des 18. Jahrhunderts
ließ der Fürst sein Jagdschloss zu einem pompoesen Rokoko-Schloss umbauen. Dem
hufeisenförmigen Ensemble hat wohl Versaille als Muster gedient, dem Maezen trug er
jedenfalls den Namen "der Glänzende" ein. Im gewaltigen Park dufteten die
Apfelsinenbäume, sprudelten Springbrunnen und es war Platz für ein Operngebäude, ein
Konzerthaus, ein chinesisches Lusthaus, für kleine Pavillons, Kapellen und einen Reitstall.
Nach dem Tode des Fürsten zog die Familie nach Kismarton, das Schloss wurde verlassen. Die
Gemäldegalerie und die Schatzkammer gelangten nach Wien. Im zweiten Weltkrieg wurde vor
allem das Hauptgebäude stark zerstört. Nach den Restaurierungsarbeiten konnten die großen
repräsentativen Saele der Öffentlichkeit zugängig gemacht werden - der Festhof und der
französische Garten im Innenhof wurden fertiggestellt. Ein Teil des Gebäudekomplexes kann
heute als Museum besucht werden. Der Musiksaal mit seinen goldverzierten weißen Wänden
wurde einst von 64 Kerzen in vergoldeten Wandleuchten beleuchtet. Die Decke des Festsaales
wird vom Fresko des Malers Milldorfer Apollo auf dem Sonnenwagen geschmückt. Hier kann man
die je vier Raeume der einstigen Appartements von Fürst und Fürstin Esterházy sowie die
über zwanzig restaurierten Salons bewundern. Das Schlossmuseum kann mit versierten
Begleitern besucht werden.
Kastélymúzeum, 9431 Fertõd, Bartók B. u.
2, Tel. 99/370-971 |